Romy Schneider mit Sohn David

Der letzte Tag: Romy Schneider

Buch und Regie Ute Bönnen und Gerald Endres
Kamera Thomas Walther
Schnitt Christopher Kaps
Redaktion Johanna Kaack
Produktion docstation
Länge 45 min
Erstaustrahlung 25.10.2015 um 23:30 Uhr im ZDF
Der Film auf youtube

Inhalt

In der Nacht auf den 29. Mai 1982 stirbt die gebürtige Österreicherin mit nur 43 Jahren, wahrscheinlich als Folge chronischen Tabletten- und Alkoholmißbrauchs. Es war wohl ein Selbstmord auf Raten. Mithilfe szenischer Rekonstruktionen, Zeitzeugen und Tagebuchaufzeichnungen rekonstruiert der Film den letzten Tag im Leben Romy Schneiders und geht der Frage nach, wie es zum Tod der Schauspiel-Legende kam. Aus dieser Szenerie heraus, geht der Blick zurück auf wichtige Stationen im Leben von Romy Schneider, die begreifbar machen, was für ein labiler und sensibler Mensch hinter dem Mythos der Schauspielerin steckte, der im Film alles. im Leben aber nichts gelang.

Der Anfang der Karriere war wie ein Traum. Mit vierzehn wurde die Tochter von Schauspielern entdeckt und erlangte in kurzer Zeit mit "Sissi" internationalen Ruhm. In einem Alter, in dem andere Mädchen die Welt und sich selbst entdecken, steckte Romy in der Rolle der Prinzessin - Im Leben wie im Film. Doch aus dieser Rolle brach sie 1958 aus. Sie floh nach Frankreich und in die Arme von Alain Delon, den sie bei Dreharbeiten kennengelernt hatte. Presse und Öffentlichkeit in Deutschland, nahmen ihr diese Flucht des jungfräulichen Mädchenstars sehr übel. Seit dieser Zeit hatte Romy Schneider ein gebrochenes Verhältnis zu den Medien.

Die Beziehung zerbrach. Alain Delon verließ Romy, die einen Selbstmordversuch unternahm. Trotz eines Hollywood-Vertrags hatte sie das Gefühl, dass ihre Karriere als Schaupielerin auf der Stelle trat. Sie kehrte nach Deutschland zurück. Dort lernte sie Harry Meyen kennen. Sie heiratete ihn und bekam ein Kind, ihren Sohn David. An der Seite ihres konservativen Ehemanns wollte sie ein traditionelles bürgerliches Eheleben führen: Er dominiert, sie odnet sich unter, und er machte kein Hehl daraus, dass er wenig von ihren intellektuellen Fähigkeiten hielt. Romy Schneider drehte nur noch wenige Filme.

Doch dann meldete sich Alain Delon wieder. Ihr wurde neben Delon die Hauptrolle in dem französischen Film "La Piscine" (Swimmingpool) angeboten. Dieser Film wurde zu einem sensationellen Erfolg. In der Folgezeit dreht Romy wieder in Frankreich. Sie wurde die Grande Dame des französischen Kinos, während Ehemann Meyen nur noch ihr Begleiter war, der sich um das gemeinsame Kind kümmerte. Die Ehe ging in die Brüche.

Auch die nächste Ehe mit dem jüngeren Daniel Biasini hielt nicht und bei allen Erfolgen als Schauspielerin fand Romy nie zu einem privaten Leben neben den Filmdrehs. Als Schauspielerin hatte sie nie eine professionelle Ausbildung absolviert. Beeindruckend war sie auch deshalb, weil sie immer völlig in ihren Rollen aufging. Dabei war sie immer sensibel und labil. Hinzu kam, dass sie sich in der Zeit mit Meyen - wie ihr Ehemann - an den abwechselnden Gebrauch von Aufputsch- und Beruhigungstabletten wie an den Alkoholkonsum gewöhnt hatte.

Und dann kam das Jahr der Katastrophen. Die Dreharbeiten zur "Spaziergängerin von Sans-Souci" sollten beginnen. Erst brach sie sich ein Bein, dann hatte sie eine Geschwulst an der Niere, die ihr entfernt wurden musste. Jedesmal wurden die Dreharbeiten verschoben, und dann kam die endgültige Katastrophe: Ihr vierzehnjähriger Sohn David rutschte beim Überklettern eines Zauns ab, spießte sich an den Zaunspitzen auf und starb. Das war der schwerste Schlag für die alkohol- und tablettenabhängige Romy mit ihrer angegriffenen Gesundheit. Die Versicherungen wollten das Risiko der Dreharbeiten mit ihr nicht mehr tragen. Doch Regisseur und Produzent wagten den Dreh dennoch. Romy hielt durch, wobei das gesamte Team sich ständig um sie bemühte und sie bei der Stange hielt. Doch bei diesen letzten Dreharbeiten verausgabte sie sich völlig.

Sie zog sich zurück, wollte bald aus Paris aufs Land ziehen, in eine Bauernhaus, das sie gekauft hatte, obwohl sie grße Geldsorgen hatte. Sie hatte sich nie um ihre Finanzen gekümmert, und das Finanzamt stellte riesige Nachforderungen von all den Jahren, als sie einen Film nach dem anderen drehte.

An ihrem letzten Tag bereitete sie eine Fahrt aufs Land vor, besprsch einen Fototermin, ging essen und wollte spät nachts noch einen Brief schreiben. Sie blieb häufig nachts auf, weil sie nicht schlafen konnte. Ihr Lebensgefährte war schon zu Bett gegangen. Doch der Brief, den Romy schrieb, bricht mitten im Text ab. Am Morgen findet ihr Freund sie tot.