Napoleons deutscher 007

Karl Ludwig Schulmeister

Buch und Regie Ute Bönnen und Gerald Endres
Kamera Jesse Mazuch
Schnitt Christopher Kaps
Redaktion Peter Allenbacher
Produktion doc.station
Erstaustrahlung 07.10.2017 um 21:05 Uhr in ARTE
Länge 52 min

Er war eine der abenteuerlichsten Figuren in einer abenteuerlichen Epoche, der Zeit der Napoleonischen Kriege, die von großen Umwälzungen gekennzeichnet war. Karl Ludwig Schulmeister wurde als Sohn eines Pfarrers in Baden geboren. Ein beschauliches Leben als Schreiber im Dienst eines süddeutschen Fürsten schien ihm vorbestimmt. Doch als der Vater starb, nahm sein Leben eine überraschende Wende: Er wurde Schmuggler und nutzte die Steuerdifferenzen zwischen dem Heiligen Römischen Reich und der revolutionären Französischen Republik. Weil er die Revolution unterstützte, machte er sich in seiner deutschen Heimat verdächtig, musste kurz darauf nach Straßburg umsiedeln, wurde sogar zeitweise Vorsitzender des dortigen Jakobinerclubs. Als die Franzosen einen Mann suchten, der sich im heiklen Grenzgebiet am Rhein bestens auskennt, erinnerte sich ein Offizier an Schulmeister. Eine steile, mitunter lebensgefährliche Karriere in Napoleons Diensten begann. Überall hatte Schulmeister seine Finger im Spiel, oft handelte er ganz überraschend. Er wurde reich als Spion, konnte sich zwei Schlösser leisten, fand aber nie die gesellschaftliche Anerkennung, nach der er sich sehnte. Wurde er Spion aus Überzeugung oder aus Karrierestreben? Nach dem Ende der Napoleonischen Kriege verlor er fast sein gesamtes Hab und Gut, wurde von Österreichern und Preußen gesucht, verhaftet, vor Gericht gestellt. Karl Ludwig Schulmeister war ein Mann, der die Chancen tatkräftig ergriff, die eine Umbruchszeit denen bietet, die sie erkennen und zu nutzen wissen.


Die Kapitulation von Ulm - Schulmeisters Gesellenstück